Gefahren durch Social Media Nutzung für Kinder

Spielerisch Interesse und Freude an Naturwissenschaft und Technik wecken

So lautet die Kernbotschaft des Lernlabors Technikland – staunen @ lernen® im Museum für Industriekultur Nürnberg.

Für die Kategorie „Computer und Robotik“ arbeitet unser Projektpartner, die I-D Media AG, nun im zweiten Jahr mit den Machern der Ausstellung an einer Spiele-App, die eigenes dafür entwickelt wurde, um Gruppen von zwei bis vier Spielern in ein Abenteuer zu schicken, das über den Bildschirmrand hinaus geht. Dreh- und Angelpunkt hierbei ist die signalwellenbasierte Kommunikation von Smartphones und etwaigen Geräten via NFC und Bluetooth, die im Rahmen der Entdeckungstour für die Spieler nahezu sichtbar wird.

OeH möchte auf die Gefahren der Digitalisierung für Kinder aufmerksam machen und unterstützt im Rahmen ihrer „Diskussionsplattform Digitalisierung“ die Spiele-App der I-D Media AG.

Spielidee

Schülerinnen und Schülern soll das Thema Sensoren des Smartphones spielerisch vermittelt werden. Gleichzeitig soll auf die Gefahren durch Sammlung und Auswertung von persönlichen Datenspuren hingewiesen werden.

Das Spiel ist eine Detektivgeschichte und richtet sich an 2-4 Spielteilnehmer im Alter von 8 – 14 Jahren. Die Kinder erhalten die Aufgabe einen Museumsdiebstahl aufzuklären.

Als technischen Assistenten nutzen sie ein modifiziertes und speziell vor Fremdeingriff geschütztes Smartphone und dessen Möglichkeit zur Kommunikation per Bluetooth- und NFC-Technologie.

Das Spiel besteht aus zwei Aufgaben: Zunächst sollen die gestohlenen Exponate im Raum gefunden werden, die Verstecke werden den Spielteilnehmern anhand eines Näherungssensors angezeigt. Die zweite Aufgabe besteht darin, Hinweise auf das Aussehen des Diebes zu sammeln. Mit den gesammelten Hinweisen kann die Gruppe dann gemeinsam den Dieb an einem PC visuell darstellen.

Erfolgserlebnis und Lerneffekt

Wenn sie den Dieb fangen, ist das ein tolles Erfolgserlebnis für die jungen Mitspieler – der eigentliche Lerneffekt aber ist ein anderer. Denn sie haben dem Assistenten nicht nur jede Menge Daten wie Name und Alter oder Lieblingsfarbe geschenkt, um überhaupt beginnen zu können. So könnten die Mädchen künftig beispielsweise Online-Werbung bekommen, die speziell auf ihr Geschlecht und Altersgruppe angepasst wird. Außerdem wurden parallel dazu ihre Wege im Technikland aufgezeichnet. Solche Daten wären etwa in einem Kaufhaus gut verwertbar, um Kundenströme und –interessen zu verfolgen.

So detailliert können und müssen die Kinder sich das gar nicht merken. „Uns liegt daran, dass sie daran denken, dass sie bei jeder Art von Online-Spielen etwas preisgeben – und dass nichts umsonst ist“, sagt Matthias Murko, Ausstellungsleiter. Diesen „Hallo-wach-Effekt“ sollen pro Tag zwei bis drei Schulklassen im Lernlabor spüren. Bis zum Laufzeitende des Lernlabors Ende März 2019 werden es rund 5000 Kinder und Jugendliche sein.

Detektivspiel der I-D Media AG im Lernlabor des Techniklands

Crashkurs Datenschutz

Die Kinder sollen nicht nur lernen, was die moderne Technik zu bieten hat, sondern es steht auch ein besonderer Aspekt im Rampenlicht: der Datenschutz. Denn diese Sensorenjagd würde nicht funktionieren, ohne auf gesammelte Daten zurückzugreifen. Im Verlaufe des Spiels werden zum Beispiel Eingaben wie die Namen und Avatare der Spieler und ihre Ergebnisse gespeichert und am Ende zusammen ausgegeben. Ebenfalls Daten, wie Ortung der Geräte, können abgerufen und ausgewertet werden. Die Spieler bekommen nach Abschluss ihres Spiels ein Ausdruck mit, auf denen jene zusammengefasste Daten zu finden sind. Damit soll ihnen klar gemacht werden, was alles im Hintergrund einer scheinbar einfachen, kleinen Aktion abläuft.

Was ist das Lernlabor?

Das Lernlabor Technikland – staunen @ lernen® bietet über 40 Experimentierstationen. Kindern und Jugendlichen werden durch selbständiges und erfahrungsorientiertes Experimentieren naturwissenschaftliche Phänomene und technische Umsetzungen spielerisch vermittelt und intuitiv begreifbar gemacht. Historische Zusammenhänge und Bezüge zu technischen Abläufen im Alltag werden aufgezeigt.

Betreut werden die Besucher durch Studierende der Hochschulen in der Region. Diese sind jeweils zu den Öffnungszeiten des Lernlabors anwesend. Es finden keine Führungen im üblichen Sinn statt.

Themenbereiche 2018/19
• Kraft und Konstruktion
• Energie
• Licht und Farben
• Computer, Robotik und Navigation
• Chemie

Ort
Museum Industriekultur – – – > (Besucherinformationen)
Äußere Sulzbacher Straße 62
90491 Nürnberg

Mehr erfahren

Auf der Webseite des Techniklands:
http://www.technikland.org/

Blog der I-D Media AG zum Spiel:
https://www.detektive-im-technikland.de